Musikalische Weinprobe im Erbacher Hof (2011)

Weinprobe am Abend vor Fronleichnam

Kartenvorverkauf eröffnet

Wie schon in den vergangenen Jahren, findet im Rahmen des diesjährigen Kulturprogramms Nordenstadt wieder eine Weinprobe im rustikalen Innenhof unter dem Torhaus des ehemals zum Kloster Eberbach gehörenden Erbacher Hofes, Heerstraße 15 in Wiesbaden-Nordenstadt, statt (in Zusammenarbeit mit dem Vereinsring Nordenstadt und dem Kulturamt Wiesbaden). Die Veranstaltung steht diesmal unter dem Motto „400 Jahre Wohnhaus des Erbacher Hofes 1611-2011″.

Termin: Mittwoch, der 22. Juni 2011 um 19 Uhr (Abend vor Fronleichnam).

Dr. sc. agr. Matthias Lawall präsentiert mindestens 10 rote und weiße Weine des Weingutes Lawall aus der Rotweingemeinde Gundersheim/Rheinhessen. Dort betreibt der promovierte Vollblutwinzer Matthias Lawall, gleichzeitig Organist und Chorleiter, seinen 7ha-Betrieb. Er baut 28 z. T. ausgefallene Rebsorten an, deren Trauben ausschließlich handgelesen werden.

Die Karte kostet 25 € und beinhaltet außer der Weinprobe einen Winzerteller mit reichlich Bauernbrot. Das „Franz-Schubert-Ensemble 2008″ sorgt wieder mit Trink- und Liebesliedern des berühmten Komponisten musikalisch für romantische Stimmung.

 

Insgesamt 70 Karten sind bei folgenden Vorverkaufsstellen zu haben solange der Vorrat reicht:

 

Kartenvorverkauf bis einschließlich 18. Juni 2011:

Wiesbaden-Nordenstadt:

  • Bäckerei Konditorei Martin, Heerstr. 38
  • Bäckerei Konditorei Stemler, Heerstr. 5
  • Das Lädchen, Stolberger Str. 43

Wiesbaden:

  • Musikalien Petroll, Marktplatz 5

Kelsterbach:

  • Schreibwaren Hardt, Marktstraße 3

Nicht nur der Musik wegen…

Wiesbadener Tagblatt – 15.08.2011 – NORDENSTADT Von Thomas Karschny

TORHAUSKONZERT Traditionsveranstaltung lebt auch vom Ambiente / Helfer fürs nächste Jahr gesucht

Nicht jedes Mal hat man mit dem Wetter Glück, und so wurde das 22. Nordenstadter Torhauskonzert im Erbacher Hof am Samstag immer wieder von kleineren Regengüssen heimgesucht. Trotzdem hielten die gut 150 Gäste – Regenschirme gab es zu Genüge – tapfer im Freien aus.

Schließlich galt es wieder einmal ein qualitativ hochwertiges Musikprogramm zu genießen. Zu Gast in der Heerstraße waren diesmal die Trompeter Martin und Joachim Pfeiffer (Solotrompeter der Lübecker Philharmoniker) und Mathias Nitschke. Zusammen mit dem Heidelberger Organisten Peter Schumann bilden sie das Pfeiffer-Trompeten Consort, das von Gewandhaus-Solopauker Mathias Müller aus Leipzig begleitet wurde.

Entsprechend festlich klang das aus drei Jahrhunderten zusammengestellte Repertoire. Besonders Jean-Joseph Mourets dreisätzige „Sinfonies de Fanfares“ und die von Jean-Baptiste Lully komponierte „Musique Royale“ unterstrichen die insgesamt recht majestätische Ausstrahlung.

Dazwischen brillierten die fünf Musiker aber auch immer wieder mit sanften und romantischen Melodien von Felix Mendelssohn Bartholdy („Willkommen im Grünen!“) und Louis-Claude Daquin („Der Kuckuck“), ehe sie hinter ihr hervorragendes Vorspiel mit Georg-Friedrich Händels „Feuerwerksmusik“ einen krönenden Schlusspunkt setzten. Lauter Beifall und Bravo-Rufe – ein paar Zugaben durften nicht fehlen – hallten minutenlang durch den Hof.

Hausherr und Konzertorganisator Rainer Noll, der diesmal mit einer Variation von Bachs berühmter Toccata und Fuge d-moll das Konzert einleitete, scheint mit dem Besuch zufrieden. „Dieses Jahr setzte die Nachfrage nach den Karten schon sehr früh ein. Der Vorverkauf lief dann etwas enttäuschend. Gottlob gab es dann aber doch noch jede Menge privater Anmeldungen.“

Seinen Gästen – viele von ihnen kommen seit Jahren regelmäßig zu den Konzerten – scheint es zu gefallen. „Traumhaft ist es hier bei Ihnen“, ruft dem Hausherrn eine Dame im Vorübergehen zu. Auch Claudia Schreiner, die an diesem Abend mit ihren Töchtern und einer Freundin zu Gast ist, spart nicht an positiver Kritik: „Ich finde es toll, dass es jedes mal wieder ein Musikprogramm gibt, das zum Ambiente dieses alten Gebäudes passt.“ Gabi Vogel aus Nordenstadt war in der Vergangenheit schon „drei-, viermal“ im Erbacher Hof und bezeichnet das Torhauskonzert inzwischen als „kulturelles Highlight für Nordenstadt“: „Zwar gibt es in der Kirche hin und wieder ein Konzert, aber ansonsten existieren hier im Ort im Bereich der klassischen Musik ja nicht so viele Angebote.“

Seit 1990 veranstaltet Organist Rainer Noll die Torhauskonzerte. „Nicht nur der Musik wegen“, wie er sagt, sondern auch, um die Allgemeinheit an der Schönheit der von ihm in Eigenregie restaurierten Hofanlage – im Mittelalter eine Aussenstelle des Kloster Eberbachs – teilhaben zu lassen.

Mit dem 22. Konzert feiert man in Nordenstadt gleichzeitig das 400-jährige Bestehen des dazugehörigen Wohnhauses. Es ist heute das älteste noch erhaltene Haus in ganz Nordenstadt. Für das kommende Jahr hat Rainer Noll noch nichts geplant. „Wir müssen erst sehen, wie sich die Dinge entwickeln. Viele der ehrenamtlichen Helfer sind – genau wie ich – bereits seit 22 Jahren mit dabei, und damit auch dementsprechend älter geworden. Und an neue, jüngere Leute kommt man mit dem Ehrenamt nur schwer ran“, bedauert Noll.

Gut 20 Helfer packen rund um das Fest, beim Grillen, Getränkeausschank oder beim Bänke-Auf- und Abbau mit an. „Wenn wir hier wieder genügend Leute zusammenkriegen, dann können wir das Torhauskonzert auch in Zukunft weiterhin anbieten.“

Zur Renovierung des Erbacher Hofes in der Heerstraße 15 in Wiesbaden-Nordenstadt

„Was du ererbt von deinen Vätern hast, erwirb es, um es zu besitzen.“ (Goethe)

Architektur ist Ausdruck einer Geisteshaltung, die, zu baulicher Form verdichtet, unseren Lebensraum prägt und so beständig auf uns einwirkt. Ob diese Wirkung positiv oder negativ ist, hängt entscheidend davon ab, wie weit es gelungen ist, das Zweckmäßige und das Schöne – bei Achtung des historisch Gewachsenen – in Harmonie zu bringen. Dafür den Blick zu schärfen, forderte mich das Anwesen Heerstraße 15 heraus, nachdem es mir nach dem Tod meines Vaters 1984 als Erbe zugefallen war. Denn damit war mir die Möglichkeit gegeben, das Erkannte auch zu verwirklichen.

„Als Erbe zugefallen“, das heißt auch, dass diese geprägte alte Hofreite in meinen Besitz kam, ohne dass ich irgendein Verdienst daran hatte. Die Arbeit von Generationen steckt darin, auf deren Schultern wir im Guten wie im Schlechten stehen. So empfand ich dieses Erbe als anvertrautes Gut, dessen ich mich erst im Umgang damit als würdig zu erweisen hätte. In diesem Sinne, als Verpflichtung, begann ich die Renovierungsarbeiten.

Als erster Besitzer, der den Hof nicht mehr als landwirtschaftliches Produktionsmittel nutzt, war ich dabei mehr als meine Vorfahren befreit vom Zwang des wirtschaftlich Profitablen zugunsten einer ästhetischen Gestaltung. „Profitabel“ im wirtschaftlichen Sinne ist das ganze Unternehmen nicht. Es ist ein individuelles, geistig-ästhetisches Tun als Ausdruck persönlicher Wertschätzung.

Konkret forderte die neue Aufgabe Einsatz und auch Opfer – schon wegen ihrer Verschiedenheit zu meinem Beruf als Musiker. Aber ich erkannte, dass das Objekt die Mühe lohnen würde. Zunächst studierte ich einige Fachliteratur, holte mir Informationen und Rat wo immer nur möglich und nahm teil an einem Lehrgang für Fachwerkrestaurierung in Herrstein im Hunsrück. Neben eigenen Untersuchungen wurde ein Farbgutachten erstellt und eine dendrochronologische Altersbestimmung durchgeführt.

Ergebnisse waren das ursprüngliche „Ochsenblutrot“ für das Fachwerk und das Erbauungsjahr 1611 für das Wohnhaus, das als einheitlicher Renaissancebau errichtet und durch spätere Eingriffe stilistisch beeinträchtigt wurde. Alle Arbeiten mußte ich organisieren und koordinieren, zum Teil selbst ausführen oder leiten.

Dankbar war ich für jeden Handwerker, der sich über das notwendige Geldverdienen hinaus zu einer individuellen, kreativen Arbeit begeistern ließ, deren Produkt unverwechselbar seine Handschrift trägt – einer nicht entfremdeten Arbeit also, mit der sich der Ausführende identifizieren kann. Hier setzt solche Renovierungsarbeit ein Zeichen gegen den Zeitgeist einer profitorientierten Wegwerfgesellschaft, in der Menschen ohne Eigenschaften Produkte ohne Eigenschaften zum Massenkonsum fremdbestimmt herstellen. Ein Haus mit Geschichte, Charakter und Seele ist etwas anderes als eine beliebig vertauschbare, genormte Wohneinheit.

Viel Zeit brauchte das Nachdenken, ja Meditieren über die Lösung der vielfältigen praktischen und gestalterischen Probleme, die hier nicht ausgebreitet werden können. Bei der Gestaltung ging es mir weder um museale noch um nostalgische Bestrebungen. Unter Achtung des historisch Gewachsenen sollte die bauliche Vielfalt des Gehöfts zu einem neuen, praktisch nutzbaren und ästhetisch befriedigenden Ganzen gefügt werden. So ist z.B. das Ochsenblutrot für das Torhaus von 1849 sicher historisch nicht zu rechtfertigen. Als das Schmuckfachwerk des Wohnhauses im 17. Jahrhundert diesen Rotanstrich erhielt, existierte kein Torhaus. Und als das Torhaus erbaut wurde, verwendete man andere Farben, wobei das Fachwerk unter Putz war. Nun aber musste das Sichtfachwerk des 17. Jahrhunderts und das Torhaus des 19. Jahrhunderts zu einer einheitlichen Fassade gestaltet werden.

Ich hoffe, dass mir mit dieser Renovierung gelungen ist, allen Bürgern zur Freude an der Rettung und Gestaltung des Gesichts des historischen Ortskerns von Nordenstadt mitgewirkt zu haben. Hoffentlich werden möglichst viele durch diese Renovierung (wie auch diejenige vereinzelter anderer Höfe) zu neuem Denken und Handeln im Umgang mit überlieferter Bausubstanz angeregt, ehe dieser organisch gewachsene Ortsteil seine Seele endgültig verloren hat.

Nordenstadt, im August 1990
Rainer Noll

22. Torhauskonzert im Erbacher Hof

Samstag, den 13. August 2011, 17 Uhr

Heerstraße 15, Wiesbaden-Nordenstadt

Festliches Trompetenkonzert

mit dem Pfeiffer-Trompeten-Consort (3 Trompeten, Pauken und Orgel)

Auf dem Programm steht u. a. die berühmte „Feuerwerksmusik“ von Georg Friedrich Händel und Musik durch die vier Jahrhunderte des Wohnhauses, ergänzt durch unterhaltsame Moderationen.

Die drei Brüder Joachim (Solotrompeter der Lübecker Philharmoniker und des Schweriner Blechbläser-Collegiums), Harald und Martin Pfeiffer gründeten zusammen mit dem Heidelberger Konzertorganisten Kirchenmusikdirektor Peter Schumann Mitte der 80-er Jahre an der Heiliggeistkirche Heidelberg, wo Schumann fast 30 Jahre als Kantor wirkte (davor in Hamburg und Wiesbaden), das Pfeiffer-Trompeten-Consort. Dazu kommt Mathias Müller, erster Solopauker im Gewandhausorchester Leipzig.

Inzwischen hat sich das Ensemble im nord- und süddeutschen Konzertleben etabliert und lässt so manches berühmte, aber auch weniger bekannte Werk der Musikliteratur in festlichem Gewand neu erstrahlen.

Die Torhauskonzerte gründete Rainer Noll, selbst Kantor an St. Martin Kelsterbach, vor 22 Jahren als völlige Privatinitiative, ohne jede finanzielle Rückendeckung von irgendeiner Seite, aber auch ohne auf Gewinn zu zielen. Alle Konzerte haben sich finanziell selbst getragen, auch dank des ehrenamtlichen Helferteams. Im Vordergrund steht einfach die Freude, gute Musik in einer alles anderen als steifen Konzertatmosphäre an Menschen heranzubringen und das schöne Anwesen für Begegnung und Kommunikation zu öffnen – so auch bei den musikalischen Weinproben, die hier seit 11 Jahren stattfinden.

Als Rahmen dient das Stammhaus der mütterlichen Linie der Vorfahren Rainer Nolls: der bis 1556 zum Kloster Eberbach im Rheingau gehörende Erbacher Hof mit entsprechendem Ambiente, den Noll in Eigeninitiative restauriert hat (Wohnhaus von 1611, ältestes Haus im Dorf: Vierhundertjahrfeier!). Das als Bühne fungierende Torhaus, das den Konzerten ihren Namen gibt, wurde 1849 von Nolls Ururgroßvater Johann Georg Stemler erbaut.

Anschließend werden wie immer Getränke und Gegrilltes zum Selbstkostenpreis angeboten.

Karten sind zu haben zu 14 € im Vorverkauf und 17 € an der Abendkasse.

In Zusammenarbeit mit dem Vereinsring Nordenstadt und dem Kulturamt Wiesbaden.

Vorverkaufsstellen:

WI-Nordenstadt:

  • Bäckerei Konditorei Martin, Heerstr. 38
  • Bäckerei Konditorei Stemler, Heerstr. 5 und Filiale Oberpfortstr. 7
  • Das Lädchen, Stolbergerstr. 43

Wiesbaden:

  • Musikalien Petroll, Marktpl. 5

Kelsterbach:

  • Schreibwaren Hardt, Marktstr. 3

Musikalische Weinprobe (2013)

Weinprobe am Abend vor Fronleichnam

Wie schon in den vergangenen Jahren, findet im Rahmen des diesjährigen Kulturprogramms Nordenstadt wieder eine Weinprobe im rustikalen Innenhof unter dem Torhaus des ehemals zum Kloster Eberbach gehörenden Erbacher Hofes, Heerstraße 15 in Wiesbaden-Nordenstadt, statt (in Zusammenarbeit mit dem Vereinsring Nordenstadt und dem Kulturamt Wiesbaden).

Termin: Mittwoch, der 29. Mai 2013 um 19 Uhr (Abend vor Fronleichnam)

Dr. sc. agr. Matthias Lawall präsentiert insges. mindestens 11 rote und weiße Weine des Weingutes Lawall aus der Rotweingemeinde Gundersheim/Rheinhessen. Dort betreibt der promovierte Vollblutwinzer Matthias Lawall, gleichzeitig Organist und Chorleiter, seinen 7ha-Betrieb. Er baut 28 z. T. ausgefallene Rebsorten an, deren Trauben ausschließlich handgelesen werden.

Die Karte kostet 25 € und beinhaltet außer der Weinprobe einen Winzerteller mit reichlich Bauernbrot.

Insgesamt 70 Karten sind bei folgenden Vorverkaufsstellen zu haben solange der Vorrat reicht:

 

Kartenvorverkauf bis einschließlich 25. Mai 2013:

  • Wiesbaden-Nordenstadt: Das Lädchen, Stolberger Str. 43
  • Wiesbaden: Musikalien Petroll, Marktplatz 5
  • Kelsterbach: Schreibwaren Hardt, Marktstraße 3