Strahlende Adventsmusik in St. Martin

(Erschienen in „Kelsterbach Aktuell“ am 19.12.2008)

Die wieder zahlreich erschienen Zuhörer der 26. „Abendmusik zum Weihnachtsmarkt“ in der St. Martinskirche Kelsterbach erlebten ein von freudiger Erwartung erfülltes Konzert. Allen voran entzückte die bekannte Heidelberger Sopranistin Eva Lebherz-Valentin mit ihrer strahlenden Stimme das Auditorium. Die beiden Adventshymnen über den gleichen Text „Christe Redemptor Omnium“ („Christus, Erlöser aller Menschen“) zweier italienischer Meister des Hochbarock, Antonio Caldara und Baldassare Galuppi, verströmten hoffnungsvolles Ahnen der Christgeburt. Mehr noch nahm das „Geistliche Konzert“ des italienischen Frühbarockmeisters Giovanni Battista Riccio mit seinen faszinierenden Taktwechseln gefangen: „Jubilent Omnes“ („Singet ihm alle, ihr Kinder des Höchsten“). Hier traten zu der leuchtenden Sopranstimme zwei mit ihr wetteifernde Instrumente, Blockflöte (Martin Nitz) und Violine (Jeanette Pitkevica), die zu einem homogenen Oberstimmentrio verschmolzen. Davor war Prof. Martin Nitz mit zwei anspruchsvollen Blockflötenkonzerten zu hören. In Georg Friedrich Händels Konzert F-dur bestachen insbesondere die langsamen Sätze durch einen warmen, blühenden Ton (mit klug eingesetztem Vibrato), der sich der Sopranstimme als ebenbürtig erwies. In der spritzigen Sonata d-moll von Francesco Mancini (einem Zeitgenossen Händels) triumphierte die makellose Technik des Solisten in den schnellen Sätzen, während der barocke „Affekt“ in den langsamen höchst eindrucksvoll „zelebriert“ wurde.

Kantor Rainer Noll, der auch die Leitung hatte, präsentierte die Förster & Nicolaus – Orgel, ein Wunderwerk der Orgelbaukunst, in ihrer ganzen Vielfältigkeit mit zwei unterschiedlichen Werken. In überwiegend zarten, aber höchst differenzierten Registrierungen erklang die Ciacona G-dur von Johann Bernhard Bach (einem entfernten Verwandten des berühmten Johann Sebastian), deren 25 Variationen Noll  fast grenzwertig selbstverliebt-träumerisch auskostete und genüsslerisch kredenzte. Fesselnd dann das Concerto h-moll von Vivaldi, das Johann Gottfried Walther für Orgel bearbeitet hat. Hier waren Brillanz und italienisches „Brio“ gefordert – beiden blieb Noll nichts schuldig.

In der abschließenden Streicher-Sonate d-moll von Johann Friedrich Fasch zeigten die Solisten des Heidelberger Kantatenorchesters noch einmal ihre musikalische Professionalität. Die bisweilen dunklen, fast düsteren Züge der Komposition – weit entfernt von der lärmenden Fröhlichkeit eines italienischen „Concerto grosso“ – erfuhren unter der prägnanten Stabführung von Rainer Noll eine beeindruckende Interpretation.

Auch Bürgermeister Manfred Ockel ließ sich das hochkarätige Konzert nicht entgehen.

In dieser letzten seiner 40jährigen Kirchenmusikertätigkeit gewidmeten Veranstaltung bestätigte sich wieder das Verdienst Rainer Nolls um das Kulturleben Kelsterbachs und der Region. Kelsterbach und speziell die Martinsgemeinde könnten stolz sein und sich geehrt fühlen, einen solchen Musiker zu haben.

Eckard B. Gandela

Abendmusik zum Weihnachtsmarkt 2008

St. Martinskirche Kelsterbach

Samstag, 6. Dezember 2008, 19:30 Uhr

Abendmusik zum Weihnachtsmarkt

 

Auch in diesem Jahr findet wieder eine Abendmusik zum Weihnachtsmarkt  am Samstag, dem 6. Dezember 2008, um 19.30 Uhr in der St. Martinskirche zu Kelsterbach statt.

Auch dieses Konzert steht noch im Zeichen eines Jubiläums:

In diesem Jahr, genau am 1. Dezember, kann Kantor Rainer Noll auf 40 Jahre Tätigkeit als Kirchenmusiker zurückblicken.

Auf dem Programm stehen die Geistlichen Konzerte für Sopran, Flöte und Streicher „Jubilent Omnes“ von Giovanni Battista Riccio (16. bis frühes 17. Jahrhundert) sowie zwei Bearbeitungen desselben Textes „Christe Redemptor Omnium“ von Antonio Caldara (um 1670 – 1736) und Baldassare Galuppi (1706 – 1785), zwei Konzerte für Blockflöte und Streicher, eines in F-Dur von Georg Friedrich Händel (1685 – 1759) und eines in d-moll von Francesco Mancini (1672 – 1737), die Sonate d-moll für Streicher von Johann Friedrich Fasch (1688 – 1758), das Concerto h-moll nach Vivaldi für Orgel von Johann Gottfried Walther (1684 – 1748) und die Ciacona G-dur für Orgel von Johann Bernhard Bach (1676 – 1749).

Ausführende sind

Eva Lebherz-Valentin (Heidelberg), Sopran,

Prof. Martin Nitz (Hamburg), Blockflöte,

Solisten des Heidelberger Kantatenorchesters,

Martin Schlotz (Rüsselsheim), Orgelcontinuo, und

Rainer Noll, Leitung und Orgel.

 

Der Eintritt ist frei, um eine Spende für die Kirchenmusik an St. Martin wird gebeten.

Verbinden Sie einen Bummel über den von der St. Martinsgemeinde auf dem Kindergartengelände ausgerichteten Weihnachtsmarkt mit einem Besuch dieser Abendmusik als krönenden Abschluss.

Am Ausgang werden wieder CDs mit Aufnahmen früherer Weihnachtsmarktmusiken angeboten, die sich als sehr persönliches Weihnachtsgeschenk eignen.

Eva Lebherz-Valentin

Eva Lebherz-Valentin singt die Geistlichen Konzerte von Riccio, Caldara und Galuppi

Hochkarätige 25. Abendmusik zum Weihnachtsmarkt in St. Martin

(erschienen in Kelsterbach Aktuell am 21.12.2007)

Schon nach den ersten Takten wusste man, wie diese Abendmusik enden würde: hochkarätig. Stadtrat Ernst Freese hatte schon in seinen anschließenden Dankworten das Bild vom hochkarätigen Diamanten gebraucht. Dass dieser, um bei dem Bild zu bleiben, auch noch geschliffen und gefasst präsentiert wurde, ist das Verdienst des Dirigenten Kantor Rainer Noll, der 1982, also vor 25 Jahren, diese Abendmusiken zum Weihnachtsmarkt ins Leben gerufen hatte. Auch Pfr. Bremer und Dekan Hohmann vom Dekanat würdigten Nolls nachhaltige Leistung.

Allein schon der Aufbau des Programms war wieder hervorragend. Drei Solo-Konzerte als Säulen gaben den Rahmen für wortgebundene Werke. Zu Beginn Telemanns anspruchsvolles Flötenkonzert C-dur, mit geschmeidiger Eleganz von dem Hamburger Prof. Martin Nitz (Altblockflöte) präsentiert. Am Schluss Marcellos berühmtes Oboen-Konzert d-moll in tonschöner Interpretation von Stefan Gleitsmann (Bad Homburg). Und in der Mitte Rainer Noll selbst als brillanter Solist in Händels virtuosem Orgel-Konzert in d-moll. Dazwischen die Orgelfantasie „Wie schön leuchtet der Morgenstern“ von Buxtehude, die wieder staunen ließ über die unglaublich schöne und reiche Klangwelt der Förster & Nicolaus-Orgel, sowie die Kantaten „Also hat Gott die Welt geliebet“, ebenfalls von Buxtehude (gest. 1707) zum Ausklang seines 300. Todesjahres, und „Lauter Wonne, lauter Freude“ von Telemann. Die Kantaten sang wieder die bekannte Heidelberger Sopranistin Eva Lebherz-Valentin mit hinreißender Virtuosität und Souveränität, engagiert begleitet vom Heidelberger Kantatenorchester unter Rainer Noll und an der Continuo-Orgel von Bianca Sitzius, selbst eine namhafte Pianistin, die man, wie auch die anderen Solisten des Abends, eher etwa in der Alten Oper Frankfurt zu hören erwartet hätte.

Alles in allem ein angemessenes und auch gut besuchtes Konzert zum 25jährigen Jubiläum. Am Ende bleiben Dankbarkeit und Anerkennung für solches Niveau in Kelsterbach mit Ausstrahlung darüber hinaus, und dies schon seit über einem viertel Jahrhundert durch Rainer Noll als Garant.

Eckard B. Gandela

Abendmusik zum Weihnachtsmarkt 2007

Auch in diesem Jahr findet wieder eine Abendmusik zum Weihnachtsmarkt am Samstag, dem 8. Dezember 2007, um 19.30 Uhr in der St. Martinskirche zu Kelsterbach statt.

Diesmal ist es ein Jubiläumskonzert:

Die „Abendmusiken zum Weihnachtsmarkt“ wurden 1982 von Rainer Noll begründet und finden nun im 25. Jahr statt.

Auf dem Programm stehen die Kantate „Also hat Gott die Welt geliebet“ sowie die Orgelfantasie „Wie schön leuchtet der Morgenstern“ von Dietrich Buxtehude (1637 – 1707, zum 300. Todesjahr), die Adventskantate „Lauter Wonne, lauter Freude“ und das Konzert für Altblockflöte und Streicher C-dur von Georg Philipp Telemann (1681 – 1767), das Konzert für Oboe und Streicher d-moll von Alessandro Marcello (1684 – 1750), das Bach für Cembalo bearbeitet hat, sowie das Konzert für Orgel und Orchester d-moll von Georg Friedrich Händel (1685 – 1759).

Ausführende sind

Eva Lebherz-Valentin (Heidelberg), Sopran,

Prof. Martin Nitz (Hamburg), Altblockflöte,

Stefan Gleitsmann (Bad Homburg), Oboe,

Solisten des Heidelberger Kantatenorchesters und

Rainer Noll, Leitung und Orgel.

Der Eintritt ist frei, um eine Spende für die Kirchenmusik an St. Martin wird gebeten.

Verbinden Sie einen Bummel über den von der St. Martinsgemeinde auf dem Kindergartengelände ausgerichteten Weihnachtsmarkt mit einem Besuch dieser Abendmusik als krönenden Abschluss.

Am Ausgang werden wieder CDs mit Aufnahmen früherer Weihnachtsmarktmusiken angeboten, die sich als sehr persönliches Weihnachtsgeschenk eignen.


Programm

Bitte verwenden Sie zum Ausdrucken die angehängte pdf-Datei
Seit 25 Jahren (1982 – 2007)

Abendmusik

zum Weihnachtsmarkt

mit Werken von Buxtehude, Telemann, Marcello und Händel

Eva Lebherz-Valentin (Heidelberg), Sopran

Martin Nitz (Hamburg), Altblockflöte

Stefan Gleitsmann (Bad Homburg), Oboe

Heidelberger Kantatenorchester

Leitung und Orgel: Rainer Noll

Eintritt frei

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Georg Philipp Telemann (1681 – 1767)

Concerto C-dur

für Altblockflöte, Streicher und Basso continuo

Allegretto – Allegro – Andante – Tempo di Minuet

 

Dietrich Buxtehude (1637 – 1707; 300. Todesjahr)

„Wie schön leuchtet der Morgenstern“

Fantasie für Orgel

„Also hat Gott die Welt geliebet“

Kantate für Sopran, Oboe, Violine, Violoncello und Basso continuo

 

Georg Friedrich Händel (1685 – 1759)

Konzert für Orgel und Orchester d-moll Nr. 10, op. 7/4

Adagio – Allegro – Adagio quasi una fantasia – Allegro

 

Georg Philipp Telemann

„Lauter Wonne, lauter Freude“

Adventskantate für Sopran, Altblockflöte und Basso continuo

 

Alessandro Marcello (1684 – 1750)

Concerto d-moll

für Oboe, Streicher und Basso continuo

Andante e spiccato – Adagio – Presto

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Zum Programm

Drei Konzerte mit jeweils Blockflöte, Orgel und Oboe als Soloinstrument bilden die Säulen der heutigen Abendmusik. Dazwischen erklingen wortgebundene Werke, deren Texte hier wiedergegeben werden:

 

Wie schön leuchtet der Morgenstern / voll Gnad und Wahrheit von dem Herrn, / die süße Wurzel Jesse. / Du Sohn Davids aus Jakobs Stamm, / mein König und mein Bräutigam, / hast mir mein Herz besessen; / lieblich, freundlich, / schön und herrlich, groß und ehrlich, reich an Gaben, / hoch und sehr prächtig erhaben.

 

Also hat Gott die Welt geliebet, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Alleluja.

 

Arie:

Lauter Wonne, lauter Freude spielt in meiner regen Brust. Doch dem flammenreichen Herzen ist anitz kein sündlichs Scherzen einer eitlen Glut bewusst: Gott allein ist seine Lust.

Rezitativ:

Dort labet sich ein Kind der Eitelkeiten an aller Wollust dieser Zeit. Ein andrer ist auf Geld und Gut entflammt, und seine Freude wächst mit seinen Schätzen. Der Dritte wünschet kein Ergetzen, das nicht danebst aus hoher Ehre stammt. Der Vierte, wenn er sich an Feinden rächen kann, sieht dies für sein Vergnügen an. Noch andern muss aus andern Dingen der Vorwurf ihrer Lust entspringen. Allein, wie schlecht ist diese Freude, wovon der Grund so leicht, ja oft so plötzlich weicht. Wie schädlich ist die Weide, die zwar den Augen nach beliebte Blumen trägt und dennoch lauter Gift in ihren Blättern hegt. Ach, welcher sich in Christo nicht erfreut, dem bringt sein Freuen lauter Leid. In Gott allein wird solche Lust gefunden, die mit Bestand und Seligkeit verbunden.

Arie:

Ein stetes Zagen, ein ewig’s Nagen, ein Trauern, das kein Ziel erhält, beschließet den Jubel der lachenden Welt. Doch wer sich Gott zur Freude setzet, hat beides, was ihn hier ergötzet und was ihm ewig wohl gefällt.

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MITWIRKENDE:

Eva Lebherz-Valentin (Heidelberg), Sopran

Prof. Martin Nitz (Hamburg), Altblockflöte

Stefan Gleitsmann (Bad Homburg), Oboe

Solisten des Heidelberger Kantatenorchesters:

Jeanette Pitkevica und Olga Petryk, Violine

Ulrike Kruttschnitt, Viola

Valeria Lo Giudice, Violoncello

Mark Beers, Kontrabass

 

Bianca Sitzius, Orgelcontinuo

 

Rainer Noll, Leitung und Orgel

 

Am Ausgang werden CDs mit Live-Aufnahmen vergangener Weihnachtsmarktkonzerte in St. Martin für 10 € angeboten, die sich besonders als Wehnachtsgeschenk eignen.

 

Spenden für die Kirchenmusik an St. Martin

werden am Ausgang dankbar entgegen genommen. Auch sind Überweisungen möglich auf das Konto 4101552123 (BLZ 501 900 00) bei der Frankfurter Volksbank, Stichwort „Kirchenmusik“. Spendenquittungen werden auf Wunsch ausgestellt (Belege bitte mit vollständiger Adresse)

 

Veranstalter:

Magistrat der Stadt Kelsterbach und St. Martinsgemeinde Kelsterbach

ProgrammWM2007